24 Stunden Dienst

 

Zum ersten mal in der Geschichte der Jugendfeuerwehr Lohfeld fand ein 24-Stunden-Dienst statt, der zusammen mit der Jugendfeuerwehr Hausberge gestaltet und abgehalten wurde.

Offizieller Start des Dienstes war am 22.11.2014 um 9 Uhr morgens. Da die Betreuer schon ahnen konnten was auf sie zukommt trafen sie sich jedoch bereits um 7:30Uhr auf der Feuer- und Rettungswache, in der frische Brötchen, Aufstrich und das wohl wichtigste Gut der kommenden Stunden (Kaffee) auf den Tisch kam.

Um 09:00Uhr waren beide Jugendgruppen in der LF-Halle versammelt und wurden bunt gemischt in 2 Gruppen aufgeteilt. Je eine Gruppe  besetzte ein Fahrzeug, zur Verfügung standen uns ein LF 10 und ein LF 20, welches das alte TLF war.

Die ersten Aktionen der Kinder liefen identisch mit denen der Hauptamtlichen Kräfte ab, es stand Fahrzeug und Hallenpflege auf dem Plan. Beide Gruppen wurden aufgeteilt und hörten aktiv den zugeteilten Betreuern zu, die ihnen das Fahrzeug erklärten und die Gerätschaften zeigten.  Dies lief besser als erwartet und somit kamen die Gruppen schnell zum Fahrzeugwechsel, schließlich sollten man sich besser mit beiden auskennen, und danach zur Hallenpflege.

       

Fast jeder der Kinder schnappte sich einen Besen und machte sich daran die beiden Hallenteile des LF 10 und des LF 20 zu fegen. Die Übrigen Kids sammelten die Dreckhaufen mit Handfeger und Kehrblech auf und brachten sie nach draußen.

Überraschend schnell waren die beiden Hallenteile blitz blank und zum Verschnaufen gingen wir nach oben und spielten Hangman, wer richtig löste durfte sich eine Becherfarbe aussuchen.

Doch das Spiel wurde plötzlich von einer Durchsage unterbrochen die da lautete: "Einsatz für die Jugendfeuerwehr LF- und TLF- Besatzung." Die Alarmdepechen wurden verteilt und schnell ging es zu einem Verkehrsunfall mit austretenden Stoffen im Wendehammer. Schnell wurde die Lage von den Gruppenführern Lukas und Nicklas überblickt, die Aufgaben aufgeteilt und mit der Abarbeitung begonnen.

 

Während sich 2 Trupps um die Sicherstellung der Wasserversorgung kümmerte, retteten 2 weitere Trupps die verletzten Personen, die restlichen Trupps bauten einen Löschangriff auf um im Brandfall direkt eingreifen zu können. Anschließend wurde ein Behältnis unter die austretende Flüssigkeit gestellt und diese aufgefangen. Die beiden Patienten wurden dem Rettungsdienst übergeben und der Einsatz war beendet.

   

    

   

   

          

 

     

     

Für den ersten Einsatz am Morgen lief es schon recht gut, jedoch wurden in der Einsatznachbesprechung Fehler angesprochen, Fragen geklärt, Tipps gegeben und natürlich gelobt! Trotz der kleinen Mängel, die der fehlenden Routine geschuldet waren lief der Einsatz strukturiert ab und bot ein erfolgreiches Ende.

Nach dem Rückbau der verwendeten Armaturen rückten die beiden Gruppen wieder ab.

Zurück auf der Wache wurde neben den Gesprächen über das gerade erlebte weiter Hangman gespielt, die Spielkarten ausgeteilt und gemeinsam die Zeit verbracht.  

     

Die Vorbereitungen für das Mittagessen waren bereits abgeschlossen und so zauberte Marc Nudeln mit Bolognesesoße auf den Tisch, zum Nachtisch gab es Joghurt.

Im weiteren Verlauf des Dienstes wurden die Planungen ein wenig umgestellt, denn anstatt der vorgesehenen Ausbildung an Lüfter, Stromgenerator und Lichtmast wurde weiter Karten gespielt und die Zeit mit Freizeit verbracht. Schließlich war ja noch einiges Feuerwehrtechnisches geplant und man wollte es ruhig angehen lassen, da es für  viele JF-Mitglieder der erste 24-Stunden-Dienst war.

             

Wie der Zufall es will stand mitten in der Phase 10 – Runde der nächste Einsatz bevor und die TLF-Besatzung rückte zu einem Mülleimerbrand im Vogelparadies aus.Als die Einsatzkräfte eintrafen stand der Eimer bereits voll in Flammen. Schnell wurde die Lage überblickt, die Aufgaben klar verteilt und mit der Brandbekämpfung begonnen. Für ein solch kleines Feuer reichten die Kübelspritze und ein Feuerlöscher um den Brand unter Kontrolle zu bringen und zu erlöschen. Ein kleiner, routinemäßiger Einsatz der auch bei den Hauptamtlichen Kräften im Tagesgeschehen auftauchen kann.

             

Zurück auf der Wache wurde eifrig berichtet was geschehen ist und darüber spekuliert was als nächstes geschehen würde.

Die Ruhe und Zeit beim Spielen wurde gegen 16:15 Uhr von einem Gong mit anschließender Durchsage "Einsatz für die Jugendfeuerwehr LF-Besatzung."

Das Alarmstichwort war ein Garagenbrand auf dem Baubetriebshof in Holzhausen.

Schnell wurde das Fahrzeug besetzt und rückte zum Einsatzort aus.

   

Dort angekommen kam den Kräften schon ein besorgter Anwohner entgegen und schilderte die Lage aus seiner Sicht. Er wurde beruhigt, die Situation abgeschätzt und die Aufgaben an die Gruppe verteilt.

Ein Trupp kümmerte sich um die Wasserversorgung aus dem nahegelegenen Unterflurhydranten, die anderen beiden Trupps bauten den Löschangriff auf und bereiteten sich auf den Innenangriff vor. Mit einem C-Strahlrohr betraten sie die völlig verqualmte Garage und tasteten sich unter Nullsicht an der Wand entlang und versuchten den Brandherd ausfindig zu machen.

   

Währenddessen wurde der Einsatzleiter mit der Aufgabe einer vermissten Person konfrontiert und forderte über die Übungsleitstelle umgehend Verstärkung an.

Die Alarmierung ging auf der Wache ein und auf der Stelle rückte auch die TLF-Besatzung aus um ihrem Einsatz entgegenzutreten. An der Einsatzstelle angekommen bezogen sie auf dem Gelände Stellung und begannen auf Grund des Alarmstichwortes "Vermisste Person" die weiträumige Suche auf dem Gelände.

Inzwischen hatte der Angriffstrupp in der Garage eine verletzte Person gefunden auf den die Beschreibung des Anwohners zutraf und rettete sie aus der verqualmten Garage.

Durch Absprache unter den beiden Gruppenführern wurden die zu erledigenden Aufgaben als abgearbeitet erklärt, das Feuer war gelöscht, die Person gefunden und dem Rettungsdienst übergeben worden und der Einsatz beendet.

   

Der Rückbau wurde vorgenommen und die beiden Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht. Beide Gruppen waren dabei wieder einzurücken, als sie zu einem Folgeeinsatz alarmiert wurden: "Unklare Rauchentwicklung in der Streuerhalle des Baubetriebshofes."

Umgehend steuerten die Jugendfeuerwehren ihrem nächsten Einsatz entgegen und die Gruppenführer machten sich daran die Lage zu erkunden.

Ein aufgewühlter Passant erklärte einem der beidem Gruppenführer die Lage und wurde daraufhin vom Melder betreut bis er dem Rettungsdienst übergeben wurde.

Mit Hilfe der Informationen wurde der Brandherd schnell ausgemacht und die Gruppen von ihren Führern zur Brandbekämpfung angewiesen, woraufhin die erste Gruppe einen Löschangriff mit 2 C-Rohren vornahm um den Brand einzudämmen.

   

Die andere Gruppe sorgte für den nötigen Schutz der Umgebung und kühlte mit einem weiteren C-Rohr das Dach der Halle.

Da es sich um einen Entstehungsbrand handelte konnte er schnell abgelöscht und der Einsatz abgeschlossen werden. Beide Gruppen bauten ihre Wasserversorgung  zurück und machten ihr Fahrzeug wieder einsatzbereit.

Die Nachbesprechung der Einsätze wurde nun nach den drei Einsätzen direkt am Baubetriebshof vorgenommen und beide Jugendfeuerwehren für die Lösung der dargestellten Einsatzszenarien gelobt.

Nach dem Einrücken auf die Wache gab es relativ zeitig Essen, wobei die restlichen Nudeln, Hot Dogs und Brötchen aufgetischt wurden.

Die Zeit nach dem Essen verging wie im Flug, obwohl die geplante DVD abgesagt wurde war niemandem langweilig und alle wuselten noch im großen Lehrsaal herum.

Gegen 20:20Uhr schrillte der Melder zum sechsten Einsatz bei diesem Dienst und gab als Alarmstichwort "Ölspur" heraus, worauf hin die JFs die Fahrzeuge besetzten. Es ging nach Lohfeld an die Lohfelder Straße in den aktiven Straßenverkehr. Ein LKW hatte Treibstoffe verloren und eine kleine Lache auf einem Hof hinterlassen auf dem er abgestellt wurde. Die Ölspur erstreckte sich über knapp 50m in Richtung der Eisberger Straße.

     

Die Einsatzlage war klar und die Aufgaben unter den Gruppenführern schnell verteilt. Eine Gruppe kümmerte sich um die Einsatzstellenabsicherung, wobei vor dem ersten und hinter dem letzten Fahrzeug Triblitze und Verkehrsleitkegel aufgebaut wurden und jeder Posten mit einem Trupp überwacht wurde. Alle Einsatzbeteiligten trugen während des gesamten Einsatzes Warnwesten.

     

Da wir als Jugendfeuerwehr natürlich nicht die Straße absperren konnten ließen wir die Autos trotzdem vorbei fahren, wobei so mancher Autofahrer noch an seiner Fahrweise arbeiten sollte!

Die andere Gruppe kümmerte sich um die Einsatzstellenausleuchtung, fuhr den Lichtmast des LFs aus und baute noch ein weiteres Stativ auf um die Quelle der auslaufenden Betriebsstoffe gut sichtbar zu machen.

2 Trupps der Gruppe gingen mit Besen und Ölbindemittel vor und fegten die Ölspur (Wasser mit Kakaopulver) ab.

Der Rest des Einsatzes lief ruhig und professionell ab, wobei die Einsatznachbesprechung dieses mal auf der Wache statt fand. Es wurden verschiedene Punkte angesprochen, besonders das Verhalten im Straßenverkehr und dass nicht alle Autofahrer Rücksicht auf ihre Mitmenschen nehmen.

Viel Zeit bis zur Nachtruhe um 22:30 blieb nicht mehr und so wurden noch schnell die Luftmatratzen aufgepumpt, Schlafsäcke ausgebreitet und die Zähne geputzt, bevor das Licht im Raum gelöscht wurde.  

Nun gab es auch Freizeit für die Betreuer, die sich ins Billardzimmer zurück gezogen hatten und nun unter sich Karten oder Billard spielten, ein Nickerchen hielten oder sich über den letzten bevorstehenden Einsatz beratschlagten. Kurz vor der Alarmierung wurde noch einmal zu einer Ortsbegehung losgefahren um das bevorstehende Szenario einmal durchzuspielen.  

Die Uhr zeigte 02:17 Uhr an als im großen Lehrsaal schlagartig das Licht eingeschaltet wurde, die Kids aus dem Schlaf gerissen und die Einsatzlage geschildert wurde. "Einsatz für die Jugendfeuerwehr!" hieß es und schnell schossen die ersten Köpfe und Schlafsäcke nach oben und fast alle Jugendlichen machten sich für das Bevorstehende bereit, manch einer brauchte einen extra Weckdienst um zu verstehen was sich abspielte.

Die Fahrzeuge wurden besetzt und es ging los Richtung Lohfeld zum Sandloch über das sich schon ein heller Feuerschein wölbte. Spätestends  jetzt waren die Letzten wach und begriffen dass es wirklich brannte.

Beim Eintreffen wurden Stroh und Paletten ausgemacht die lichterloh in Flammen standen. Für die Gruppenführer eine besondere Herausforderung da sie es nun mit einem echten (natürlich kontrollierten) Feuer zu tun hatten.

Wieder übernahm einer der beiden die Einsatzleitung und gab Befehle an die Gruppe heraus.

Schnell war die Beleuchtung aufgebaut und die Einsatzstelle taghell ausgeleuchtet, sodass auch ein guter Überblick über das Gelände entstand.

Die erste Brandbekämpfung wurde mit Wasser vom Fahrzeug vorgenommen, währenddessen schon eine Versorgung vom naheliegenden Unterflurhydranten aufgebaut wurde.

Der Verteiler wurde auf Höhe der Einfahrt gesetzt und von dort die einzelnen Leitungen aufgebaut.

Das besondere an diesem Einsatz waren die (Übungs)-Atemschutzgeräte die die Jugendlichen trugen um ein möglichst reales Feeling für diesen Einsatz zu bekommen.

Schnell wurde die erste Leitung aufgebaut und mit der Brandbekämpfung begonnen. Der zweite Trupp rückte schnell mit der zweiten C-Leitung von der anderen Seite an das Feuer heran und unterstützte den Angriffstrupp beim Löschen des Feuers.

Damit möglichst viele Jugendliche einmal an das Strahlrohr durften unterbrach der dritte Trupp das Aufbauen der dritten Leitung und tauschte mit dem Angriffstrupp, der schon weitestgehend gelöscht hatte.

Als das Feuer unter Kontrolle gebracht wurde gab der Maschinist des LFs Dunggabeln heraus um die Reste des Feuers auseinander zu ziehen und die Glutnester abzulöschen.

 

Nachdem der stellvertretende Zugführer der aktiven Wehr sein OK gegeben hatte wurde das Feuer für gelöscht erklärt und mit dem Rückbau der Gerätschaften begonnen.

Das Hausberger LF wurde so weit wie möglich wieder einsatzbereit gemacht, die nassen Schläuche auf dem TLF verlastet.

Im Anschluss trafen sich die Gruppen und Betreuer an den Fahrzeugen und nahmen die Einsatznachbesprechung vor, welche sehr positiv ausfiel.

Von den anfänglichen Schwierigkeiten beim Verkehrsunfall war nichts mehr zu spüren und der Einsatz wurde souverän abgearbeitet.

Großes Lob an die Jugendfeuerwehren!  

Zurück auf der Wache ging es wieder ins Bett und auch die Betreuer konnten sich entspannt zurück lehnen und dem Morgen entgegenfiebern.

Es wurde eine letzte Partie Phase 10 gespielt, wonach sich auch die letzten Betreuer mehr oder weniger zur Ruhe legten.  

Ein paar Stunden später hielt dann helle Aufbruchsstimmung Einzug und es wurde fleißig aufgeräumt.

Jeder half mit beim sauber machen der benutzten Räume, packte seine Sachen und fand sich gegen 08:15 Uhr zur letzten Feedbackrunde im großen Lehrsaal ein.

Nun durfte auch Kritik von Seiten der Jugendlichen abgegeben werden. Vermutlich war es dem fehlenden Schlaf und den anstrengenden vergangenen 24 Stunden geschuldet, dass diese letzte Runde eher schleppend voran schritt, der ein oder andere aber doch noch ein paar nette Worte los wurde.  

Ein bisschen vor 9 Uhr war der 24-Stunden-Dienst der Jugendfeuerwehren Hausberge und Lohfeld beendet und man sah jedem Gesicht die Anstrengungen an die dieser Dienst gekostet hat, sowohl auf seitens der Jugendlichen, als auch bei den Betreuern.

Alles in allem war der Dienst erfolgreich und wir hoffen dass wir den Mitgliedern einiges nützliche aus dem Feuerwehrgeschehen mitgeben konnten.  

Uns hat es Spaß gemacht!!  

"Live-Bericht" geschrieben von Marc Ebert

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